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Weiterführendes:
 

Sexismus:

...ist , wenn Menschen wegen ihres Geschlechts diskriminiert werden.

Das kommt von dem englischen Wort „sex“, das Geschlecht bedeutet. Jemand, der

Menschen wegen seines Geschlechts diskriminiert, nennt man einen Sexisten, eine Sexistin. Sexismus bezeichnet jede Form der Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres zugeschriebenen Geschlechts sowie die diesem Phänomen zugrunde liegende Geschlechterrollen festschreibende und hierarchisierende Ideologie (Thiele 2013 Absatz 1).

Oft herrschen in den Köpfen typische Vorurteile über die Geschlechter: Wegen der

biologischen Unterschiede sind Frauen und Männer angeblich auch sonst total

unterschiedlich:

Frauen wären schwächer als Männer und ständig von ihren Gefühlen gesteuert. Deswegen geht ein Sexist, eine Sexistin davon aus, dass sie auch bestimmte Aufgaben schlechter oder eben besser können: Frauen können vor allem zuhören, sich um andere sorgen und Streit schlichten – also sich eher zurückhalten. Deshalb ist ein typisches Bild der Frau, wie sie sich zuhause um die Kinder und den Haushalt kümmert. Männer dagegen sind angeblich von Natur aus stärker: sie packen an, können klarer denken und besser Entscheidungen treffen – sie sollen sich also eher durchsetzen. Deswegen findet man, Männer sollten das Geld verdienen, eher in der Öffentlichkeit stehen (z.B. als Politiker) und Macht haben (z.B als Chef einer Firma). Auch i In der Berufswelt scheint es Berufe zugeben , die „typisch Frau“ sind z.B. soziales, wie Krankenschwester oder Kindergärtnerin.

Als „typisch Mann“ gelten dagegen eher Berufe, in denen man „anpackt“ (z.B. als Feuerwehrmann oder Handwerker) oder Macht hat (z.B. als Manager). Männer und Frauen übernehmen aber nicht einfach nur unterschiedliche Aufgaben. Leider kriegen Frauen für das was sie tun oft auch weniger Geld und Anerkennung als die Männer. Dann sind Frauen benachteiligt, also schlechter gestellt als Männer.

Eine Ungleichheit in der Präsenz von Männern und Frauen in Betrieben, Berufen, Berufsfeldern oder auf Hierarchieebenen (Herrmann 2014, Absatz 1), wird auch Arbeitsmarktsegregation genannt. Die ungleiche Bezahlung zwischen den beiden Geschlechtern bei gleichwertiger Arbeit wird auch Gender-Pay-Gap oder Entgeltlücke genannt. Der Verdienstunterschied zwischen Männern* und Frauen* wird vor allem auf eine geringere Berufserfahrung der Frauen* (häufig aufgrund von Erwerbspausen und Teilzeitbeschäftigungen) zurückgeführt (Eicker 2017 Absatz 2). Dabei spielt zusätzlich Ungleichbehandlung zwischen den beiden Geschlechtern in der Familie eine wesentliche Rolle:

Frauen übernehmen häufig die Kinderbetreuung oder Pflege anderer Familienmitglieder, was viele Stunden unbezahlte Arbeit bedeuten.

 

 

 

 

Das kann wiederum Abhängigkeiten erzeugen, da Frauen oftmals dadurch kein ausreichendes eigenes Einkommen oder Rente beziehen können. Frauen sind zusätzlich häufiger von Armut betroffen. Und das sieht man dann nicht nur in der Familie: Das ist der Grund, warum das Wort Sexismus vor allem für die Diskriminierung von Frauen steht. Ist diese Abwertung von Frauen besonders schlimm, spricht man von Misogynie. Das Wort kommt aus dem Griechischen und heißt so viel wie „Frauenhass“.

Aber nicht nur Frauen können unter Sexismus leiden.

 

Oft werden Menschen einfach schlecht behandelt, weil sie sich nicht so verhalten oder aussehen, wie man das als Frau oder Mann „eben soll“. Auch ein Junge kann z.B. ausgelacht werden, weil er mit Puppen spielt. Dabei ist das Geschlecht kein natürliches oder erworbenes Personenmerkmal, welches sich im Denken, Fühlen und Handeln niederschlägt.

Allerdings wird durch eine Vielzahl institutioneller Arrangements und Wissenssysteme, die durch relativ vage Handlungserwartungen bis konkrete Interaktionsskripte das Komplexität reduzierende Organisationsprinzip ‚Geschlecht‘ im Alltag institutionalisieren und präsent halten (Geimer 2013 Absatz 3). Personen müssten stets durch ihre Geschlechtskategorie klassifizierbar sein.

Dieses Konzept ist als Doing Gender bekannt. Das Gegenkonzept hierzu nennt sich Undoing Gender. Denn aus institutioneller Perspektive ist es zudem möglich, dass gerade Institutionen, welche die Hervorbringung des Geschlechts anreizen, auch dessen Neutralisierung anleiten können (Geimer 2013 Absatz 4). Je nach Kontext kann die Kategorie Geschlecht mal eine wichtigere oder eine nebensächliche Rolle spielen. Das Konzept weist darauf hin, dass ein Wandel hinsichtlich der Geschlechtliche Zugehörigkeit im privaten Bereich also Bsp. in der Familie, den öffentlichen Bereich verändern können.

Um diesen Ungleichheitsverhältnissen entgegenzutreten gab es kollektive Bestrebungen von vornehmlich Frauen in Gruppen, Organisationen und Netzwerken für die Gleichstellung der Geschlechter auf sozialer, kultureller, rechtlicher, wirtschaftlicher und politischer Ebene unter Berücksichtigung der Differenz der Geschlechter (Dehnavi 2016 Absatz 1). Schon vor den Frauenbewegungen des 19.Jahrhunderts entwickelte sich die Feministische Staatstheorien, welche als eine Subdisziplin der Politikwissenschaft und politischen Philosophie, die den Staat in seinen vergeschlechtlichten und vergeschlechtlichenden Dimensionen analysiert (Ludwig 2017 Absatz 1). 

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